Mit solchen Superlativen sollte man normalerweise ja sparsam umgehen - aber für die heutige Tour gibt es kein anderes Attribut...
Die "hard facts" in Kürze: Anfahrt auf der italienischen Seite ins Val Digón, Aufstieg über die Südseite des Karnischen Hauptkamms. Wegen eines Kaltlufteinbruchs war es selbst am 31. Juli angenehm bis empfindlich kühl. Das letzte Stück ging es über einen (einfachen) Klettersteig bis zum Gipfel der Großen Kinigat / Monte Cavallino (2689 m). Auf dem Gipfel steht seit einigen Jahrzehnten ein riesiges Holzkreuz als Friedenssymbol.
Der Aufenthalt am Gipfel bot eine traumhafte Aussicht - vom Großglockner über die Dolomiten bis zu den Julischen Alpen - und das bei Windstille! Fast überflüssig zu erwähnen, dass wir wieder allein am Gipfel waren.
Der Abstieg führte uns zuerst ein Stück über den Karnischen Hauptkamm, wo wir auf der Filmoorhöhe wieder eine Rast einlegten und aus dem Staunen und Innehalten nicht herauskamen. Wie schön ist es doch, wenn einem scheinbar die ganze Welt zu Füßen liegt...
Aber so traumhaft ein perfekter Sommertag in den Bergen auch ist, irgendwann wird es wirklich Zeit abzusteigen: über saftige Wiesen. begleitet von zahlreichen Murmeltieren, im Hintergrund die Kulisse der Dolomiten...
Aufstieg 3:20, Kinigat - Filmoorhöhe 1:00, Abstieg 1:40.
Dienstag, 31. Juli 2007
Freitag, 27. Juli 2007
Klettersteig auf den Cellon: unterirdisch und luftig zugleich
Heute steht ein spezieller Klettersteig auf dem Programm: Vom Plöckenpass (1357 m) steigen wir zuerst über den Geo-Trail zum Cellonstollen: Dieser 170 m lange unterirdische Stollen stammt aus dem 1. Weltkrieg und wurde zum einzigen unterirdischen Klettersteig ausgebaut. So kommen Erinnerungen an unsere Höhlenforscher-Sidesteps hoch.
Im zweiten Teil wird es dann luftig: Der "Weg ohne Grenzen/Senza Confini" ist eine herrlich ausgesetzte, perfekt abgesicherte Tour mit grandiosem Tiefblick. Zwar haben wir schon längere Zeit keinen schwierigen Klettersteig mehr "gemacht", wir bewältigen die Tour aber ohne Probleme - im Gegenteil: es kommt wieder eine richtige Fels-Euphorie auf! Dennoch heißt es aufpassen, denn einen falschen Schritt darf man sich nicht erlauben.
Gott sei dank sind fast keine anderen Leute unterwegs. Wir treffen am Ausstieg nur ein italienisches Paar - fast symbolisch für den Namen dieses Klettersteiges. Hätten sich Italiener und Österreicher vor 90 Jahren hier nur genauso friedlich begegnen können!
Wir steigen noch zum Gipfel des Cellon (2241 m), wo sich schon einige Wolken zeigen, und machen uns nach der Mittagsrast auf den heißen, etwas beschwerlichen (südseitigen) Abstieg zum Plöckenpass. Eine Traumtour!
Aufstiegszeit 3:30, Abstieg 2:oo
Donnerstag, 26. Juli 2007
Zum grünen Herz der Karnier
Heute darf's ein bissl mehr sein: Wieder lacht die Sonne vom Himmel, ein perfekter Sommertag bahnt sich an. Wir fahren zuerst einige Kilometer auf der engen Straße im Lesachtal bis Birnbaum, biegen dort ab und kämpfen uns über die Ortschaft Nostra bis zur Hubertuskapelle (1114 m) durch. Dort lassen wir den Bus stehen und steigen auf einem Fahrweg, der im 1. Weltkrieg angelegt wurde, über die Untere und die Obere Wolayer Alm auf. Ein imposanter Talkessel - sehr einsam. Wir haben den Eindruck, dass es doch noch entlegene Gebiete in den Alpen gibt ...
Diese Meinung müssen wir sofort revidieren, als wir auf der Wolayer Seehütte (1967 m) ankommen. Denn hier tummeln sich die Leute, die auf dem Karnischen Höhenweg unterwegs sind, und mischen sich unter die Tagesgäste, die vom Plöckenpass oder von der italienischen Seite hierher aufsteigen. Weil sich die Berge rundherum (Hohe Warte mit ihrer imposanten Nordwand, Seekopf) in Wolken hüllen, wird es ganz schön kalt. Nach einer kurzen Rast umrunden wir den malerischen Wolayersee (ca. 1950 m), wo sich eine Station des Geo-Trails befindet. Von der Zollhütte an der italienischen Grenze sieht der See aus wie ein grünes Herz...
Nach der Info-Einheit aus alpiner Geologie steigen wir wieder ab in unseren einsamen Talkessel, wo uns die Sonne mit all ihrer Kraft mehr als verwöhnt. (Gesamtgehzeit 6 St.)
Der Wolayer See - das "grüne Herz" der Karnier
Diese Meinung müssen wir sofort revidieren, als wir auf der Wolayer Seehütte (1967 m) ankommen. Denn hier tummeln sich die Leute, die auf dem Karnischen Höhenweg unterwegs sind, und mischen sich unter die Tagesgäste, die vom Plöckenpass oder von der italienischen Seite hierher aufsteigen. Weil sich die Berge rundherum (Hohe Warte mit ihrer imposanten Nordwand, Seekopf) in Wolken hüllen, wird es ganz schön kalt. Nach einer kurzen Rast umrunden wir den malerischen Wolayersee (ca. 1950 m), wo sich eine Station des Geo-Trails befindet. Von der Zollhütte an der italienischen Grenze sieht der See aus wie ein grünes Herz...
Nach der Info-Einheit aus alpiner Geologie steigen wir wieder ab in unseren einsamen Talkessel, wo uns die Sonne mit all ihrer Kraft mehr als verwöhnt. (Gesamtgehzeit 6 St.)
Der Wolayer See - das "grüne Herz" der Karnier
Mittwoch, 25. Juli 2007
Auf den Spuren des Krieges
mit Maria
Am Beginn unserer Ferienreise in die Karnischen Alpen haben wir in Kötschach-Mauthen Station gemacht. Da heuer unser Aktionsradius in Sachen Wandern und Bergsteigen noch sehr klein war, haben wir heute, dem 25. Juli, mit einer Eingehtour begonnen: Vom Plöckenhaus (1244 m) marschierten wir zuerst auf einer Forststraße, dann auf einem Steig auf den Freikofel (1757 m) und dann auf den Kleinen Pal (1867 m). Traumhaft die herrliche Aussicht bei perfektem Sommerwetter - bedrückend allerdings die Tatsache, dass hier - an der Grenze zu Italien - zwischen 1915 und 1918 die Front durchging. Der ganze Berg ist übersät von Erinnerung an diese unselige Zeit: Stellungen, Gräben, Unterstände, Stacheldraht und rostige Konsevendosen. Hier wurde in den letzten Jahren ein beeindruckendes Freilichtmuseum eingerichtet.
So wurde diese Tour nicht nur ein einmaliges Naturerlebnis (herrliche Gebirgsflora mit Steinnelken, Eisenhut, ja sogar Edelweiß), sondern auch eine nachdenkliche zeithistorische Exkursion ...
Der Abstieg über die "MG-Nase" war sehr steil und ließ mich spüren, dass meine Knie die beste Zeit schon hinter sich haben. (Gesamtgehzeit 4:30)
Am Beginn unserer Ferienreise in die Karnischen Alpen haben wir in Kötschach-Mauthen Station gemacht. Da heuer unser Aktionsradius in Sachen Wandern und Bergsteigen noch sehr klein war, haben wir heute, dem 25. Juli, mit einer Eingehtour begonnen: Vom Plöckenhaus (1244 m) marschierten wir zuerst auf einer Forststraße, dann auf einem Steig auf den Freikofel (1757 m) und dann auf den Kleinen Pal (1867 m). Traumhaft die herrliche Aussicht bei perfektem Sommerwetter - bedrückend allerdings die Tatsache, dass hier - an der Grenze zu Italien - zwischen 1915 und 1918 die Front durchging. Der ganze Berg ist übersät von Erinnerung an diese unselige Zeit: Stellungen, Gräben, Unterstände, Stacheldraht und rostige Konsevendosen. Hier wurde in den letzten Jahren ein beeindruckendes Freilichtmuseum eingerichtet.
So wurde diese Tour nicht nur ein einmaliges Naturerlebnis (herrliche Gebirgsflora mit Steinnelken, Eisenhut, ja sogar Edelweiß), sondern auch eine nachdenkliche zeithistorische Exkursion ...
Der Abstieg über die "MG-Nase" war sehr steil und ließ mich spüren, dass meine Knie die beste Zeit schon hinter sich haben. (Gesamtgehzeit 4:30)
Der Gipfel des Kleinen Pal mit seinen Stellungen aus dem 1. Weltkrieg
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