Dienstag, 12. August 2008

Dachstein - (fast) ganz puristisch

Das schöne Wetter und der Wunsch, in diesem Sommer noch einen Klettersteig zu "machen" brachte uns (Maria und mich) auf die Idee uns einen lang gehegten Wunsch zu erfüllen: den Dachstein zu besteigen!
Nach einigen Überlegungen kristallisierte sich die folgende Variante heraus: Anstieg vom Gosausee über die Adamekhütte, Überschreitung über Westgrat/Randkluftsteig, Abstieg über Simonyhütte, runter mit der Seilbahn nach Obertraun und per Linienbus wieder zurück - also (fast) ganz puristisch. Auf jeden Fall haben wir dadurch den großen Touristenstau von der Südwandseilbahn zur Dachsteinwarte vermieden.
Also machten wir uns am Sonntag, 10. August auf die Anreise, parkten das Auto am Gosausee und wanderten mit schwerem Gepäck (Gletscher- und Klettersteigausrüstung) die Seen entlang und hinauf zur Adamekhütte (2196 m) / Aufstiegszeit 4:20.

Sonnenuntergang über dem Gosaukamm

Am nächsten Tag ging es dann über den Gosaugletscher zum Westgrat: schöne Versicherungen, aber ziemlich kalt. Die Steigeisen konnten wir dank einer leichten Neuschneeauflage beim Zustieg im Rucksack lassen. Nach 3 Stunden standen wir um 10 Uhr am Gipfel des Hohen Dachsteins - mit 2995 m ist er ja fast ein Dreitausender.

Am Gipfel des Hohen Dachsteins

Das noch immer traumhafte Wetter bescherte uns einen einzigartigen Rundblick. Aber die vielen Leute ließen keine wirklich beschauliche Gipfelstimmung aufkommen, und so machten wir uns bald an den Abstieg über den Randkluftsteig. Die Randkluft selber konnten wir auf einer Schneebrücke problemlos überwinden. Dann ging es weiter auf dem Hallstätter Gletscher und der Moräne zur Simonyhütte (2205 m), wo wir unsere Mittagsjause einnahmen. Der weitere Abstieg war dann der wirkliche Härtetest. Ein - nicht gerade guter - Tipp des Hüttenwirts (?) doch den "Trägersteig" zu nehmen entpuppte sich als zwar landschaftlich schöne, aber sehr anstrengende Variante: von einer Doline in die andere, ständig über Karrenfelder balancieren, das war in der Mittagshitze und nach der doch langen Tour eine anstrengende und etwas nervenaufreibende Sache (zweieinhalb Stunden). Zu allem Überfluss war der Weg zur Seilbahnstation auf der Gjaidalm so gut wie nicht beschildert, sodass wir noch eine Zusatzschleife einlegten. Doch - Ende gut, alles gut - als wir nach 16 Uhr in der Seilbahn nach unten schwebten, kam langsam dann doch das Gefühl auf: Ja, es war eine tolle Tour, wir können unserem Tourenbuch eine weitere Perle hinzufügen. Der lange Abstieg zum Krippenstein

Mit dem Postbus fuhren wir zum Gosauschmied, und ein netter Autofahrer nahm mich bis zum Parkplatz mit.
Der Rest war Genuss: duschen, ein schönes Abendessen, ein nettes Quartier in Gosau. Am Dienstag, 12. August ging es dann wieder zurück nach Hause.

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