Als wir im Sommer 2010 zwei Wochen in Bergün verbrachten, haben wir uns vorgenommen: Wir kommen im Winter wieder! Diesen Traum haben wir nun verwirklicht und eine wunderschöne Woche in der Ferienwohnung der Familie Rozzi verbracht. Bei tief winterlichen Temperaturen (immer zwischen -10 und -20°) haben wir warm eingemummt vielfältige sportliche Aktivitäten ausgeübt:
- Schneeschuhwanderung "Bergünerstein": Am ersten Tag (Samstag, 4. Februar) borgen wir uns Schneeschuhe aus und wandern vom Ortszentrum aus durch den "Urmena Wald" und dann über die Bergstation des Skilifts "Zinols" wieder zurück zum Ortszentrum. Leider ist die ganze Tour im Schatten, aber die Asublicke und die Wintestimmung sind trotzdem einzigartig.
|
Schneeschuhwanderung im tiefsten Winter |
- "Schlitteln" bis zum Abwinken:
Ein besonderer Leckerbissen in der Region! Die Zutaten: die Rhätische Bahn mit eigenen "Schlittelzügen", die gesperrte und nur zum "Schlitteln" präparierte Albula-Passstraße. Also kaufen wir eine Tageskarte, borgen uns einen Schlitten aus und lassen die als UNESCO-Weltkulturerbe gekürte Bahnstrecke von Bergün nach Preda bringen. Von dort geht es dann auf dem Schlitten rasant hinunter ins Tal. Insgesamt machen wir diese Strecke viermal, dazu noch zweimal die Schlittelbahn vom "Darlux" (die erste Sessellift-Sektion auf den Hausberg von Bergün). Das letzte Mal geht es bei Mondschein und Flutlicht die Straße hinunter.
|
Rasante Schlittenfahrt! |
- Skitour 1: Val Zavretta (Montag, 6. Februar)
Bei klirrender Kälte, aber strahlend schönem Wetter fahren wir mit dem Zug nach Preda, und vom Hotel Kulm steigen wir durch Kiefern- und Zirbenwälder in Richtung Val Zavretta. Vor allem die kalten Füße machen uns zu schaffen. Als wir zur Alp Zavretta kommen, sind wir schon so durchgefroren, dass wir auf die Sonnenseite des Tals queren und auf der Höhe von 2420 m umkehren. Die ganze Zeit haben wir das traumhafte Panorama der Albula-Alpen vor uns, mit dem alles beherrschenden Piz Ela. Bei der Abfahrt haben wir dann Glück, weil uns eine Gruppe von Skitouristen die ideale Abfahrtsspur vorzeigt: Wir queren am Fuße einer Felspartie in einen schönen Talboden mit lichtem Zirbenwald - ein Traumhang mit lockerem Pulverschnee. Von Preda geht es dann die Passstraße hinab bis zu unserem Quartier in Bergün.
|
Aufstieg ins Val Zavretta |
- Skitag in Davos / Klosters:
Einmal geht es auch ins prominente Skigebiet von Davos / Klosters: Mit dem "Ein-Franken-Ticket" lässt sich der astronomische Preis für eine Tageskarte im Liftgebiet verschmerzen. Vor allem, wenn die äußeren Bedingungen weiterhin traumhaft sind, und auch die Temperaturen sind in den einstelligen Minus-Bereich "geklettert". So bringen wir es dank "Aufstiegshilfen" auf mehr als 6000 Höhenmeter Abfahrt. Vor uns breitet sich ein grandioses Panorama aus, das Lust auf weitere Skitouren macht...
|
Panorame vom Parsenn / Davos |
- Skitour 2: wieder kein Gipfel... (Donnerstag, 9. Februar)
In der Früh ist es noch strahlend schön, und wir fahren wieder mit der "Kleinen Roten" nach Preda. Von dort steigen wir die Passstraße hinauf zum Lai di Palpuogna, an seinem Westufer entlang und ein steiles Tal in Richtung Süden. Unser Ziel wäre der Piz Murtel Trigd (oder "K2", wie er auch genannt wird). Es ist zwar eine Spur vorhanden, aber wir sind die Einzigen, die sich an diesem Tag zu diesem Ziel aufgemacht haben. Als sich der Himmel immer mehr eintrübt und auch das Gelände immer schwieriger wird (Lawinengefahr?), entscheiden wir uns wieder einmal umzukehren (auf ca. 2490 m Höhe). Auf der Abfahrt wechselt der Schnee zwischen Harsch und Pulver.
|
Über dem Lai di Palpuogna |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen